Kommunikations- und Medienwissenschaftlerin
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Modul16

Medienscouts an Grundschulen

[ Baustein IV ]

 Modul 16: Die eigenen Grenzen kennen

Gerade engagierte Kinder neigen dazu, die eigenen Belastungsgrenzen auszureizen. Die Medienscout-Aktivitäten sollten jedoch nicht dazu führen, dass anderes auf der Strecke bleibt. Anknüpfend an den Austauschrunden und Übungen im Modul 3 ist es daher ratsam, auch das Thema 'mentale Gesundheit' in der Ausbildung [sowie im Rahmen regelmäßiger Reflexionen] zu berücksichtigen. Platz sollte hier alles haben, was im Medienscout-Alltag als belastend wahrgenommen werden könnte. Das Spektrum dafür ist breit:

  • Lampenfieber
  • eine Sprechstunde, zu der niemand kam
  • ein Workshop, der nicht planmäßig verlief oder sogar kurzfristig abgesagt werden musste
  • eine Beratung, in der man sich nicht verständlich machen konnte
  • das Gefühl, dass gerade alles ein bisschen zu viel ist
  • Enttäuschung darüber, dass sich das Team nicht von der eigenen Idee überzeugen ließ

Darüber hinaus sollten Medienscouts stets die Grenzen des eigenen Wirkens kennen: Abhängig davon, welche Peer-to-Peer-Angebote sie offerieren, besteht die Möglichkeit, dass Medienscouts mit Erfahrungen von Kindern konfrontiert werden, die [kinderschutz-]rechtliche Maßnahmen erfordern [z. B. der Erhalt von sexuellem Bildmaterial über Social Media, die Konfrontation mit gewalthaltigen Inhalten im Netz, Cybermobbing]. Für die ausgebildeten Medienscouts sollte in diesen Fällen unmissverständlich klar sein, dass sie niemals für die konkrete Problemlösung verantwortlich sind, sondern lediglich als vertrauensvolle Ansprechpersonen, als vermittelnde Instanzen gegenüber einer erwachsenen Person und ggf. als emotionaler Beistand in Teilen des Klärungsprozesses fungieren können.


MATERIALEMPFEHLUNGEN

Die verlinkten Quellen stehen exemplarisch für viele sehr gute Materialien im Netz und regen idealerweise zur weiteren Recherche an.

  • „Das fühle ich! Das kann ich! Und so sind wir! Grundlagen schaffen für ein gesundes Selbstbewusstsein“ – Methode „Magic Circle“, um Gesprächskreise mit Kindern und Jugendlichen in Kitas, Grundschulen und weiterführenden Schulen kreativ zu gestalten

  • „Das 1x1 der Gefühle“ – Übungseinheiten des Dorner Verlages: https://c.wgr.de/f/pdforama/uploads/onl87161.pdf | Einheiten, die für das Modul 16 besonders spannend sind:

    • „Wörter für Gefühle“ – Gefühlswörter kennen und anwenden [S. 15-16]

    • „Abbau von Stress“ – lernen, was Stress ist, und üben, über körperorientierte Übungen und Entspannungsmethoden, über Selbstgespräche und Fantasiereisen sowie über eine veränderte Einstellung Stress zu kontrollieren und zu reduzieren [S. 18-19]

    • „Als ich einmal Stress hatte“ – Stressquellen erkennen und benennen [S. 20-21]

WEITERE METHODENTIPPS

  • Rollenspiele um den Umgang mit möglichen Situationen zu üben: Was sage ich am besten wie?

  • falls Medienscout-Sprechstunden angeboten werden: Ablauf zu verschiedenen Anfragen üben, dafür sensibilisieren, was über den Verantwortungsbereich der Medienscouts hinausgeht [im Fall kinderschutzrelevanter Themen sind z.B. stets erwachsene Personen hinzuzuziehen]

Ergänzungshinweise? Links defekt? Eine kurze Mail an mich genügt: mail@claudia-kuttner.de


weitere Module des BAUSTEINS IV:

 Modul 12  |  Modul 13  |  Modul 14  |  Modul 15